
Im Hand– umdrehen wurde der Mut, den
sie bekamen, zum Übermut. Menschenwort trifft auf Menschenwort und sie
entzweien sich an ihren Unterschieden.
Die einen haben die anderen nicht mehr
verstanden. Und die anderen die einen
nicht.
Mehrere tausend Jahre später stehen
sich wieder zwei Menschengruppen
genüber, die sich nicht verstehen. Petrus
und die Apostel auf der einen Seite, der
Hohepriester und der jüdische Rat auf der
anderen Seite. Beide glauben an denselben Gott Israels. Doch bei „Jesus Christus”, da scheiden sich die Geister. Die
Aposteln hatten öffentlich von ihm erzählt. In den Ohren des hohen Rates war
das Gotteslästerung.
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Die Lage ist angespannt. Dann tritt Petrus vor und sagt:
„Man muss Gott mehr gehorchen als den
Menschen.” Mehr als euch. Und mehr als
uns. Mehr als dir. Und mehr als mir. Deine Meinung, dein Glaube; ist deine Überzeugung. Meine Meinung, mein Glaube;
ist meine Überzeugung.
Sooft wir versuchen, dem Menschenwort
Gehör zu verschaffen, werden wir übermütig. Unsere Meinungen und unsere
Bollerköppe knallen in ihrer Unterschiedlichkeit gegeneinander. Lasst uns lieber
gemeinsam hinhören, wie Gott sich wohl
unser Zusammenleben vorstellt – nach
der Flut und während der nächsten Welle. Lasst uns mutig anpacken, was vor uns
liegt, ohne übermütig zu werden. In aller
Unterschiedlichkeit: Lasst uns Gott mehr
gehorchen als den Menschen.
Michael Siol
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